Hallo Mutter und Vater, Endlich finde ich mal Zeit euch zu schreiben. Nach meiner Schiffsreise von Thorwal bin ich in Elenvina angelangt. Tättowieren konnte ich hier leider noch niemanden.
Ich bin jedoch schon auf viele interessante Menschen gestossen. Thorwaler scheinen die sich aber nicht so gewohnt zu sein. Zumindest wurde ich ganz schön beäugt als ich mir in der Taverne ein grosses Bier gönnte. Aber ich scheine nicht die einzige aus dem hohen Norden hier zu sein. Am Nachmittag meines Ankunftstages habe ich mit angesehen wie ein Fjarninger im Hafen vier Thorwaler vermöbelte und Lazarettreif prügelte. Natürlich wäre ich dazwischen gegangen, wäre der nicht gut ein Spann grösser gewesen als ich. Und auf Thorwaler schien der nicht gerade gut zu sprechen zu sein. Einen Magier habe ich auch schon kennen gelernt. Er wollte tatsächlich thorwalisch von mir lernen. Eine Führung auf einer hiesigen Burg habe ich auch schon bekommen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch erzähle wenn ich wieder zuhause bin.
So, ich haue mich aufs Ohr. Ich melde mich wieder wenn ich Zeit dazu finde. Drückt Benni und Laske von mir und richtet auch Ragnar meine Grüsse aus!
Eure Tochter
Radha
PS: Dass ich noch keinen hier tätowiert habe muss Ragnar nicht wissen…
"Hast du an alles gedacht?!". Radha stopft in der Küche Trockenfleisch und ein paar Äpfel in ihren Rucksack. "Ja, habe ich." Svala steht besorgt daneben. "Bist du dir sicher?!". Genervt dreht Radha sich zu ihrer Mutter um. "JA, und jetzt hör auf so ein Gezeter zu machen, ich werde schon wieder wohlbehalten zurück nach Hause kommen!" "Weisst du, ich bin immer noch nicht von dieser Idee begeistert. Was will dein selbsternannter Meister schon wissen, was am besten für dich ist?! Ich bin deine Mutter und ich sollte wissen, dass die Welt da draussen gefährlich und nichts für meine hübsche Tochter ist!" Radha wirft entnervt ihren Kopf in den Nacken. Ihr rotblondes Haar hängt ihr ins Gesicht. "MUTTER! Ich habe schon gegen Wölfe und andere Wildtiere gekämpft. Ich werde mich schon zu verteidigen wissen. Wo sind Vater und die zwei Nervensägen, ich möchte mich verabschieden!" "...als ob es da draussen nur Wölfe geben würde, ich habe schon Geschichten gehört, weisst du. Und dein Vater hat auch schon..." "GRRR MAMA! Wo sind Beorn, Laske und Vater? Ach was solls, ich gehe sie jetzt suchen. Du scheinst momentan ja nicht im Stande zu sein mir normale Antworten zu geben." Entnervt stapft die junge Thorwalerin nach draussen um ihre Brüder zu suchen. "Benni! Laske! Kommt mal her, ich möchte mich verabschieden!" Der kleinere der beiden Jungen kommt aufgeregt angerannt. "Verabschieden? Wohin gehst du? Soll das heissen ich bin meine nervige grosse Schwester endlich los?" "Haha, freu dich nicht zu früh, ich werde schon wieder zurück kommen. So leicht wirst du mich nicht los, Kleiner. Ausserdem ist Benni auch noch da. Geh ihm aber nicht zu sehr auf die Nerven und hör auf ihn wenn ich weg bin, ja?" Auch der gross gebaute Beorn kommt nun grinsend angelaufen. "Pass gut auf dich auf Schwester! Wird nicht einfacher mit der Nervensäge, wenn du weg bist." Radha schaut die beiden lange traurig an und schenkt einem nach dem anderen eine herzliche Umarmung. "Ihr werdet mir trotz allem fehlen! Macht es Mutter nicht all zu schwer! Und Benni: Pass gut auf den Kleinen auf! So, wo ist Vater?" Eine grosse Hand legt sich auf ihre Schulter. Erschrocken dreht sie sich um und blickt in das wehmütig lächelnde Gesicht ihres Vaters. "Nun ist der Moment also gekommen. Meine Tochter wird erwachsen. Ich hoffe du bist auf das, was dich da draussen erwartet gut vorbereitet. Komm her du..." Yngvar umarmt seine Thochter mit so einer Herzlichkeit dass ihr beinahe die Luft wegbleibt. "Komm mir ganz wieder zurück, ja?" "Werde ich machen, Vater!" In der Zwischenzeit ist auch Svala nach draussen gekommen. Sie wendet sich an ihre Tochter. "Kind, der Streit vorhin tut mir leid. Ich hoffe du hast alles. Möge Swafnir dich behüten!" "Schon vergessen! Und ich komme ganz wieder nach Hause. Versprochen." Die stämmige Thorwalerin wendet sich von Radha ab und bricht in Tränen aus. Ihr Mann nimmt sie tröstend in den Arm. "Ich hab euch lieb!" Langsam dreht Radha sich um und läuft in Richtung der Stadt Thorwal los. Nach einigen Schritten dreht sie sich um und winkt ihrer zurückbleibenden Familie noch ein letztes Mal zu.
"Ich werde das schaffen", sagt sie zu sich selbst "Und wenn ich wieder hier bin, werde ich besser sein, als jeder Tätowierer, der je in Thorwal gelebt hat. Mama, Papa. Ihr werdet stolz auf mich sein."
Grinsend und voller Enthusiasmus geht die junge Radha Yngvarsdottir ihrem noch ungewissen Schicksal entgegen...
Wie sieht Ihr Held aus? Radha trägt langes, rotblondes Haar und hat leuchtend grüne Augen. Ihre Haare sind meistens auf den Seiten nach hinten geflochten und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre Haut ist wie die aller Thorwaler hell. Sie trägt ein helles Lederkorsett und darüber eine dunkle Lederweste. Als Beinkleidung diet Ihr eine für Thorwaler übliche gestreifte Stoffhose. Dazu trägt sie grobe Lederstiefel.
Wie wirkt Ihr Held auf einen Fremden? Einem Fremden fallen bestimmt zuerst die Tättowierungen auf, welche Radha an den Armen und am Hals trägt. Einer, der noch nie einem Thorwaler begegnet ist, ist bestimmt auch von ihrer Grösse und ihrem Körperbau beeindruckt. ? Wie ist Ihr Held aufgewachsen? Radha ist in Rukian, einem Dorf ausserhalb der Stadt Thorwal in einer Dorfsippe aufgewachsen. Mit ihren 2 Brüdern (einer älter, Beorn Svalasson, und einer jünger, Laske Yngvarsson) hatte sie es nicht immer leicht. Zu ihren Eltern hat sie eigentlich ein gutes Verhältnis. Jedoch war ihre Mutter (Svala Eilifsdottir) nicht sehr von der Idee begeistert, dass ihre Tochter nun Tätowiererin werden will. Ihr Vater (Yngvar Angarsson) ist der Hetmann der Dorfgemeinschaft und ein angesehener Mann. Ihr Vater ist ein guter Freund von Ragnar Tevilsson, ihrem Tätowierermeister, bei dem sie ihre Ausbildung zur Tätowiererin abgeschlossen hat.
Hat Ihr Held noch eine enge Bindung zu Menschen aus seiner Jugend? In der Dorfgemeinschaft hatte Radha einige Freunde, mit denen sie auch heute noch Kontakt hat. Unter anderem Ihre beste Freundin Tjalva Arvasdottir, welche schon des öfteren als Opfer hinhalten musste wenn Radha ihre Fähigkeiten als Tätowiererin testen wollte.
Warum ist Ihr Held zum Abenteuer geworden? Nachdem Radha ihre Ausbildung zur Tätowiererin in Thorwal abgeschlossen hatte riet Ragnar ihr andere Gefilde aufzusuchen und sich neuen Herausforderungen zu stellen um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern. Daraufhin beschloss Sie ihre sieben Sachen zu packen und das nächste Schiff irgendwohin zu nehmen. So landete sie in Elenvina, wo sie sich momentan aufhält.
Wo ist Ihr Held schon gewesen? Radha kennt die Stadt Thorwal und das umliegende Gebiet sehr gut. Vom Meer hat sie im Gegensatz zu den meisten anderen Thorwaler noch nicht so viel gesehen.
Ist Ihr Held sehr götterfürchtig? Wie alle anderen Thorwaler auch sieht Radha Swafnir als den wichtigsten aller Götter an und es würde ihr nie einfallen einen Wal zu töten.
Wie steht Ihr Held zur Zauberei? Zauberei ist Radha gänzlich nicht geheuer. Jedoch hat sie von ihrem Meister gehört dass es sogar mithilfe von Tätowierungen möglich ist Leute zu schützen oder sie zu stärkeren Kriegern zu machen. Von dieser Fähigkeit wäre sie natürlich nicht abgeneigt.
Für wen oder was würde Ihr Held sein Leben riskieren? Familie steht bei Radha über allem. Daher würde sie für ihre Brüder oder ihre Eltern auch ihr Leben aufs Spiel setzen.
Was ist der größte Wunsch Ihres Helden? Radhas Ziel ist es eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Tätowiererin zu werden und die Fähigkeiten ihres Meisters zu übertreffen. Ebenso möchte sie ihren Eltern beweisen dass es auch mit diesem Beruf möglich ist erfolgreich und glücklich zu werden. ? Was fürchtet Ihr Held mehr, als alles andere auf der Welt? Radha ist wie alle Thorwaler auch sehr abergläubisch. So hat man ihr schon als Kind erzählt das Wüsten ganz schlimme Orte sind und die Leute dort es sich mit den Göttern so verscherzt haben, dass man ihnen das Wasser genommen hat. Auch fühlt sie sich in Höhlen und Schluchten sehr unwohl. Richtig Angst macht ihr der Gedanke dass ihrer Familie etwas geschehen könnte. Ebenso würde es sie fertig machen, wenn sie auf ihrer Reise versagen würde und dies vor ihren Eltern eingestehen müsste. Nie im Leben möchte sie ihre Eltern enttäuschen!
Wie sieht es mit seiner Moral und seiner Gesetzestreue aus? Das Gesetz würde Radha nie leichtfertig brechen. Jedoch kam es schon vor dass die Situation bei Saufgelagen ausartete und eine üble Schlägerei losging. Aber in Thorwal ist dies ja an der Tagesordnung. Es kam ausserdem schon vor, dass sie den etwas reicheren Kunden etwas mehr für eine Tätowierung verrechnete als sonst üblich. Aber das muss ja keiner wissen.
Ist er Fremden gegenüber aufgeschlossen? Wie alle anderen Thorwaler auch ist Radha fremden (auch anderen, nicht menschlichen Völkern) gegenüber stets aufgeschlossen und eigentlich nicht mit Vorurteilen belastet. Es sei denn ihre Freundlichkeit wird nicht gewürdigt oder gar nicht erwidert, dann hat man es sich mit ihr verscherzt…
Welchen Stellenwert hat Leben für Ihn? Das Leben hat für Radha einen hohen Stellenwert und sie würde niemals leichtfertig jemanden töten, der es ihrer Meinung nach nicht verdient hat. Sie ist der Meinung dass es keinem Menschen erlaubt ist über das Leben eines anderen zu bestimmen.
Wie steht Ihr Held zu Tieren? Tiere sind für Radha einerseits Nahrungsquelle andererseits können sie aber auch sehr gute Freunde darstellen.
Hat Ihr Held einen Sinn für Schönheiten? Da Radha sich auf das Tätowieren von Ornamenten spezialisiert hat besitzt sie einen Sinn für schöne Motive. Dabei lässt sie sich von den Thorwalschen Runen, der Natur und den Wandgemälden der Swafnirtempel inspirieren.
Was isst und trinkt er am liebsten? Was auf den Tisch kommt wird auch gegessen. Radha mag viele Sachen. Sei es Fisch, Fleisch oder auch gutes Gemüse. Zu Trinken mag sie natürlich am liebsten Bier.
Wie sieht es mit der Liebe aus? In ihrer „Karriere“ gab es einige Typen die ihr schöne Augen gemacht haben. Bis auf ein paar Liebeleien wäre da aber nichts ernsteres daraus entstanden und Radha geniesst ihr Leben als alleinstehende.
Gibt es ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit? Ihre Spielschulden hat sie bisher immer begleichen können. Und auch sonst gibt es nichts womit man sie erpressen könnte da sie von Grund auf aufrichtig ist und kein Blatt vor den Mund nimmt.